Kennst du das?
Es hat mit einer einzelnen Mücke angefangen und eigentlich hast du dir nicht viel dabei gedacht. Mittlerweile kreißen aber ganze Schwärme kleiner, schwarzer Mücken um deine Pflanzen. Die kleinen Insekten richten nicht nur deine Pflanzen zugrunde, sondern sind in der Wohnung oder der Growbox auch überaus lästig.
Die Rede ist von Trauermücken.
Keine Panik! Du bist den Plagegeistern nicht hilflos ausgeliefert 🙂
Hier sind fünf Tipps, wie du Trauermücken zu Leibe rücken kannst.
Was sind Trauermücken?
Trauermücken sind etwa zwei bis vier Millimeter große, schwarze oder dunkelbraune fliegende Insekten. Wegen ihres Aussehens und Verhaltens kannst du sie leicht mit Fruchtfliegen verwechseln.
Die Larven der Trauermücken leben im Boden und fressen organisches Material. Wie zum Beispiel verrottende Pflanzenreste. Daher lieben Trauermücken zum Beispiel feuchte, humusreiche Pflanzenerde.
In der Wohnung oder der Growbox sind Trauermücken einfach nur lästig. Mal davon abgesehen, sind sie für Pflanzen (und auch für Menschen 🙂 ) aber harmlos. Anders verhält es sich mit den in der Erde lebenden Larven. Diese können in großer Zahl die feinen Wurzeln von Pflanzen schädigen. Das führt dazu, dass jungen Pflanzen oder Setzlinge langsamer wachsen oder sogar absterben.
Um so wichtiger ist es, dass du schon bei der ersten entdeckten Trauermücke Maßnahmen ergreifst.
Trauermücken bekämpfen
Tipp 1: Passe dein Gießverhalten an
Trauermücken lieben feuchte Erde. Der erste Schritt zur Bekämpfung von Trauermücken sollte deshalb immer die Anpassung deines Gießverhaltens sein.
Gieße deine Pflanzen nur dann, wenn die oberste Erdschicht trocken ist. Achte darauf, nicht zu viel Wasser zu verwenden, damit keine Staunässe entsteht. Spätestens wenn das Wasser an der Unterseite deines Topfs herausläuft, solltest du aufhören zu gießen.
Dies verhindert, dass die Erde ständig feucht ist und schafft weniger ideale Bedingungen für die Larven der Trauermücken.
Indem du dein Gießverhalten anpasst kannst du die Vermehrung von Trauermücken effektiv eindämmen.
Tipp 2: Verwende Neemöl
Neemöl ist ein natürliches, Insektizid, das aus den Samen des indischen Niembaums gewonnen wird. Neemöl ist ein wirksames Mittel gegen eine ganze Reihe von Schädlingen (unter anderem zum Beispiel auch Spinnmilben). Deshalb gehört es ins Repertoire jeden Growers oder Hobbygärtners.
Neemöl stört das Wachstum und die Entwicklung der Trauermückenlarven. Es sorgt dafür, dass sie sich nicht weiterentwickeln und absterben.
Neemöl ist ein umweltfreundliches Mittel. Es ist ungiftig für Menschen, Haustiere und nützliche Insekten wie Bienen. Das macht es zu einer sicheren Option für den Einsatz in Innenräumen und Gärten.
Mische für die Anwendung je 1 bis 3 ml Neemöl pro Liter Wasser unter dein Gießwasser. Wenn du reines Neemöl verwendest, gibst du noch einen Tropfen Schmierseife oder Spülmittel hinzu, damit sich das Öl mit dem Wasser verbindet.
Ich würde dir allerdings empfehlen gleich eine gießfertige Lösung zu kaufen:
Verwende die Lösung, um den Boden der betroffenen Pflanzen zu gießen. Wiederhole die Anwendung alle 5 bis 7 Tage, bis keine Trauermücken mehr zu sehen sind.
Tipp 3: Verwende Nematoden
Nematoden sind winzige, mikroskopisch kleine Fadenwürmer, die auf natürliche Weise im Boden vorkommen.
Glücklicherweise stehen die Larven der Trauermücken ganz oben auf deren Speiseplan. Die Nematoden dringen in die Larven ein und geben ein Bakterium ab, wodurch die Schädlinge schnell abgetötet werden. Innerhalb der Larven vermehren sich die Nematoden und gehen auf die Suche nach weiteren Trauermückenlarven.
Auch Nematoden sind ein biologisches Mittel und stellen keine Gefahr für Menschen, Haustiere oder Pflanzen dar. Sie bekämpfen gezielt die Larven von Trauermücken, ohne nützliche Insekten oder Mikroorganismen im Boden zu schädigen.
Nematoden bekommst du in jedem guten Gartencenter oder online. Da es sich um lebende Organismen handelt, solltest du sie kühl lagern und möglichst zeitnah nach dem Kauf anwenden.
Mische die Nematoden gemäß den Anweisungen auf der Verpackung mit Wasser. Die Lösung sollte direkt vor der Anwendung frisch zubereitet werden. Gieße die Nematodenlösung gleichmäßig auf die Erde der betroffenen Pflanzen. Nach dem Gießen solltest du die Erde feucht halten.
Durch den Einsatz von Nematoden kannst du die Larven der Trauermücken wirksam und nachhaltig bekämpfen. Nach 2 bis 3 Wochen sind deine Pflanzen garantiert frei von Trauermücken.
Tipp 4: Verwende Vogelsand
Ein weiterer praktischer Tipp zur Bekämpfung von Trauermücken ist die Verwendung von Vogelsand.
Vogelsand bildet eine trockene und wenig attraktive Oberfläche für die erwachsenen Trauermücken, die ihre Eier bevorzugt in feuchten Boden legen. Die sandige Schicht verhindert, dass die Mücken die Erde als geeigneten Ort für die Eiablage wahrnehmen. Der Sand wirkt auch als physische Barriere, die es den schlüpfenden Larven erschwert, an die Oberfläche zu gelangen.
Streue eine etwa 1 bis 2 cm dicke Schicht Vogelsand gleichmäßig auf die Oberfläche der Erde. Achte darauf, dass die gesamte Erdoberfläche gut bedeckt ist, um eine Barriere zu schaffen. Du kannst die Pflanzen wie gewohnt gießen. Achte jedoch darauf, dass das Wasser durch die Sandschicht hindurch sickern kann.
Durch die Verwendung von Vogelsand kannst du die Vermehrung von Trauermücken auf natürliche und unkomplizierte Weise unter Kontrolle halten.
Tipp: Manchmal weichen Trauermücken auf die Drainagelöcher an der Unterseite von Blumentöpfen aus. In diesem Fall kannst du von unten eine dünne Strumpfhose über deinen Blumentopf spannen. Der Stoff hindert Trauermücken daran, in die Erde zu gelangen oder aus der Erde herauszukommen.
Tipp 5: Verwende Gelbtafeln
Auch Gelbtafeln sind eine einfache, aber effektive Methode, um den Befall von Trauermücken in Innenräumen unter Kontrolle zu halten.
Wie der Name verrät, sind Gelbtafeln leuchtend gelb 😉 Eine Farbe, die Trauermücken anzieht. Die Tafeln sind mit einer klebrigen Substanz beschichtet, an der die Mücken kleben bleiben.
Dies verhindert, dass die Mücken Eier in der Erde ablegen und hilft, ihre Vermehrung einzudämmen.
Stecke die Gelbtafeln direkt in die Erde der betroffenen Pflanzen oder hänge sie in der Nähe auf. Achte darauf, die Tafeln in der Nähe der Erde zu platzieren, wo die Trauermücken normalerweise fliegen.
Wichtig: Gelbtafeln bekämpfen lediglich ausgewachsene Trauermücken und nicht deren Larven. Wenn du Trauermücken nachhaltig loswerden willst, solltest du zusätzlich auch die Larven, beispielsweise mit Neemöl oder Nematoden behandeln.
Häufige Fragen
Kann ich Trauermücken mit Backpulver bekämpfen?
Ja, im Prinzip kann Backpulver gegen Trauermückenlarven helfen. Indem du eine dünne Schicht Backpulver auf die Blumenerde streust und leicht befeuchtest, wird der pH-Wert der Erde verändert. Das ist für die Larven der Trauermücken schädlich und kann sie abtöten.
Allerdings kann die Änderung des PH-Werts der Erde auch deinen Pflanzen schaden. Daher kann ich dir Backpulver als Hausmittel gegen Trauermücken nur bedingt empfehlen.
Kann ich auch Streichhölzer in die Erde stecken, um Trauermücken zu bekämpfen?
Das Einstecken von Streichhölzern in die Erde, mit dem Schwefelkopf nach unten, ist ein häufig genanntes Hausmittel gegen Trauermücken. Die Idee dahinter ist, dass der Schwefel und andere Chemikalien im Streichholzkopf die Larven der Trauermücken abtöten.
Ich würde dir allerdings vom Einsatz von Streichhölzern abraten. Zum einen gibt es keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass diese Methode wirklich effektiv ist. Zum anderen werden die freigesetzten Chemikalien auch von deiner Pflanze aufgenommen. Insbesondere wenn du Pflanzenteile später noch konsumieren willst, würde ich dir daher empfehlen lieber einen der vorgestellten Tipps zu verwenden.
Schaden Trauermücken meinen Pflanzen?
Ja, Trauermücken können deinen Pflanzen schaden. Allerdings betrifft das vor allem junge Pflanzen oder Setzlinge. Die im Boden lebenden Larven können die Wurzeln angreifen.
Daher solltest du Trauermücken auf jeden Fall bekämpfen.
Wie kommen überhaupt Trauermücken in meine Pflanzen?
Trauermücken können auf verschiedenen Wegen in deine Pflanzen und somit in dein Zuhause gelangen:
- Verunreinigte Erde: Trauermücken oder ihre Larven können bereits in der Erde vorhanden sein, die du für deine Pflanzen verwendest. Besonders in minderwertiger oder schlecht gelagerter Erde können sich Trauermücken einnisten.
- Neue Pflanzen: Wenn du neue Pflanzen aus einem Gartencenter oder einer Gärtnerei kaufst, können diese bereits Trauermücken oder deren Eier in der Erde haben. Diese gelangen dann mit der Pflanze in dein Zuhause.
- Offene Fenster und Türen: Erwachsene Trauermücken sind flugfähig und können durch geöffnete Fenster oder Türen von draußen ins Haus gelangen. Sie werden von feuchten Böden und Zimmerpflanzen angezogen, wo sie ihre Eier ablegen.
- Übertragung durch andere Pflanzen: Wenn eine Pflanze in deinem Zuhause bereits Trauermücken hat, können diese leicht auf andere Pflanzen übergehen. Die erwachsenen Fliegen legen ihre Eier in die feuchte Erde benachbarter Pflanzen.
Wie kann ich einem Befall von Trauermücken vorbeugen?
- Hochwertige Pflanzenerde verwenden: Achte darauf, nur hochwertige Erde zu verwenden. So vermeidest du, dass du schon beim Eintopfen Trauermücken-Eier einschleppst.
- Pflanzen regelmäßig kontrollieren: Überprüfe deine Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Trauermücken. Insbesondere, wenn du neue Pflanzen in dein Zuhause bringst.
- Betroffene Pflanzen isolieren: Isoliere betroffene und neue Pflanzen für ein paar Wochen, um sicherzustellen, dass sie keinen Befall haben oder um einen vorhandenen Befall zu behandeln.
Soll ich meine Erde im Ofen backen, um Trauermücken loszuwerden?
Das Sterilisieren von Blumenerde im Ofen ist zweifellos eine wirksame Methode, um Trauermücken und andere Schädlinge loszuwerden. Durch das Erhitzen der Erde werden potenzielle Schädlinge, deren Eier und Larven abgetötet. Allerdings werden neben den Trauermücken auch alle nützlichen Mikroorganismen abgetötet, die wichtig für die Bodenqualität sind.
Deine Erde ist danach quasi tot.
Daher kann ich dir das Sterilisieren deiner Erde im Backofen nicht empfehlen.